Kinder-Reha für alle!
Eine Reha nach einer OP oder einem Unfall? Das kommt vor, ist bei Kindern jedoch eher selten. In unseren beiden kokon Kliniken in Rohrbach-Berg und Bad Erlach ist es so, dass die meisten jungen Patient:innen wegen einer chronischen Erkrankungen ihre Reha antreten. Frei nach dem Motto „Reha für Alle“ führen wir euch in diesem Artikel durch das Thema.
Chronische Erkrankungen können entweder angeboren sein oder sie entwickeln sich erst in jungen Jahren, wie beispielsweise Epilepsie oder zu einem späteren Zeitpunkt wie Diabetes. Betroffene benötigen dann so früh wie möglich Hilfe, unter anderem bei der Sprache, dem Essen oder bei Bewegung. Diese Unterstützung ist im Alltag allerdings meist nicht so intensiv möglich, wie gebraucht.
Eine Reha ergibt somit nicht nur für akut erkrankte Kinder und Jugendliche Sinn. Im Grunde können alle jungen Menschen von einer Reha profitieren, die ein körperliches oder seelisches Problem haben. Viele Eltern scheuen sich, bei den Kinderärzt:innen nachzufragen. Dabei ist auch für Kinder mit Asthma, Skoliose, Depressionen oder Ängsten ein Reha-Aufenthalt sehr hilfreich.
Chronische Erkrankungen sind vielschichtig: Deswegen unterstützt unser Behandlungsteam immer ganzheitlich. Beim Reha-Antrag muss aber eine Indikation, also ein Aufnahme-Grund, wie zum Beispiel Epilepsie oder Asthma bronchiale, im Fokus stehen. Den Antrag füllen die Erziehungsberechtigten gemeinsam mit den behandelnden Ärzt:innen aus. Wenn die Krankenversicherung diesen bewilligt, nehmen wir mit den Familien Kontakt auf und vereinbaren einen Termin.
Fit für Reha? Die Reha-Fähigkeit
Kinder-Reha ist für alle da! Nur eins ist wichtig: der richtige Zeitpunkt. Denn Reha ist anstrengend: körperlich und seelisch. Es ist wichtig, dass die Kinder, Jugendlichen und Angehörigen seelisch und körperlich bereit sind. „Rehafähig“ bedeutet für uns auch: Es muss den jungen Menschen möglich sein, in der Gruppe gemeinsam mit anderen Kindern Therapien zu machen. Denn die Reha im kokon basiert auf einem Gruppentherapeutischen Konzept.
Das jeweilige Reha-Programm ist auf die betreffende Indikation zugeschnitten und besteht unter anderem aus Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Musiktherapie, Psychotherapie und viele mehr. Auch die Unterstützung durch die Erziehungsberechtigten spielt eine große Rolle. Bis zum Alter von 14 Jahren begleiten diese ihre Kinder.
Das Reha-Ziel
Im kokon vereinbaren die jungen Patient:innen ihr persönliches Reha-Ziel gemeinsam mit dem Behandlungsteam und erhalten einen individuellen Therapie-Plan: Das Ziel muss realistisch sein und es zählen nicht nur gesundheitliche Fortschritte. Die Kinder und Jugendlichen sollen bestmöglich vorbereitet werden, wieder in ihren Alltag zu starten. So selbstständig und frei wie möglich.
Bekommen Eltern für den Reha-Aufenthalt ihres Kindes frei?
Ja! Ab November 2023 haben Eltern für ihre Kinder bis zum 14. Lebensjahr einen Anspruch auf eine Freistellung, um ihr Kind zu einem Reha-Aufenthalt zu begleiten. Die Freistellung können Eltern bis zu 4 Wochen lang beanspruchen. Beide Elternteile können sich den Zeitraum auch aufteilen, aber bis auf Ausnahme-Fälle nicht gleichzeitig in Anspruch nehmen.
Sollte aus medizinischen Gründen die Reha 5 Wochen dauern, von denen nur 4 Wochen von der Elternfreistellung abgedeckt sind, können die Eltern mit dem Arbeitgeber für diese Woche Urlaub vereinbaren. Es ist auch möglich, dass in dieser Woche eine andere Bezugsperson das Kind begleitet.